Die Mode-Marke „elpico“



Die Marke „elpico“ war neben „Boxer“, „Wisent“ und „Shanty“ eine der bekannten Jeans-und Jugendmode-Labels in der DDR. Kreiert wurden diese Labels im Laufe der 1970er Jahre, nachdem auch im ZK der SED die Einsicht reifte, dass sich die Jeans nicht mehr aus dem real existierenden Sozialismus verbannen ließen. Während unter „Boxer“ und „Wisent“ fast ausschließlich Jeansbekleidung angeboten wurde, waren unter den Marken „Shanty“ und „elpico“ ein breiteres Angebot an Jugendmode und Trendbekleidung zu finden. Trotz aller Bemühungen, den Bedarf an modischer Trendbekleidung aus eigener Produktion zu decken, gelang dieses nicht in vollem Umfang und häufig mit 1 bis 2 Jahren Verspätung. Oftmals traf man mit den Jeans auch nicht immer den Geschmack der Zielgruppe, die „Westjeans“ aus dem Intershop waren einfach kultiger. Wer aber keine oder nicht genügend „harte Währung“ zur Verfügung hatte, griff eher zu „Boxer“ oder „Wisent“. Daher war der Handel insbesondere in den 1980er Jahren auf Importbekleidung sowie den Verkauf des Exportüberhangs angewiesen. Ein Hauptgrund war, dass zwar in den „Volkseigenen Betrieben“ trendige Bekleidung hergestellt wurde, diese aber häufig in das „nichtsozialistische“ Ausland (DDR-Begriff: NSW) exportiert wurde, um die hohen Auslandsschulden der DDR wenigstens zu verringern.

Mit dem „elpico“-Friesennerz tat die DDR-Bekleidungsindustrie aber einen Glücksgriff, die „Wetterwendejacke“ war Kult und wurde trotz ihres recht hohen (staatlich festgelegten) Preises von 120,- M in hohen Stückzahlen verkauft.